Für die 2. Auerberg Klassik haben wir um die 20 historische Rennautos eingeladen, die größtenteils auch schon beim früheren Auerbergrennen am Start waren.
Dieser tolle Behnke-Condor-Porsche war beispielsweise im Jahr 1976 mit dem Fahrer Peter Haenger und der Startnummer 224 in der Wertungsgruppe E am Auerberg!
Hat jemand von Euch eventuell noch Fotos von damals? Bitte schickt sie uns oder postet sie hier…
Wir freuen uns darauf, den Wagen und natürlich den Fahrer Tobias Aichele (Solitude by Tobias Aichele) begrüßen zu dürfen!
Porsche-Condor – Der Teilnehmer von 1976 kommt zur Auerberg-Klassik
43 Jahre nach seinem Einsatz beim Auerbergrennen kommt der Porsche-Condor vom 13. bis 15. September 2019 zurück auf historischen Boden. Der zweisitzige Sportprototyp mit Fahrer Pit Haenger war in dieser Ära einer der erfolgreichsten Bergrennwagen überhaupt.
Zur Geschichte des Wagens und seiner Erbauers: Peter Behnke war bereits in den sechziger Jahren Inhaber eines Autohauses in Münchens Brienner Strasse 1 – mit eigener Rennabteilung. Er war damals der deutsche Lotus-Importeur. Von 1966 an bis 1978 baute er eigene Rahmen für insgesamt 17 Sport-Prototypen. Der Lotus 23-Rennsportwagen standen dabei Pate. Nicht alle Fahrzeuge wurden von Peter Benke komplett fertig gestellt. Vielmehr sorgten Kundenfahrzeuge mit ihren individuellen Lösungen für eine enorme Fahrzeug-Vielfalt. Als Motoren kamen DKW-Zweitakter, NSU-Triebwerke, BMW-M 10/12-Aggregate, Ford Vier- und Sechsylinder sowie V8-Motoren zum Einsatz. Zur Kraftübertragung dienten hauptsächlich Hewland- und Porsche-Getriebe.
Fahrgestellnummer 8 fertigte Peter Behnke als Referenzfahrzeug für seine eigenen Renn-Aktivitäten. Es war letztendlich auch der einzige Wagen mit dem Zweiliter Carrera 6-Triebwerk aus dem Hause Porsche. Dementsprechend war die Karosserie (MK III) auch größer als bei den Vorgängermodellen. Der Wagen absolvierte über Jahrzehnte eine Karriere ohne Beispiel und ist die eigentliche „Großmutter“ aller Rennwagen. Diesen Cosename erhielt ursprünglich der Porsche 718 W-R aus dem Jahr 1963, vor dem Hintergrund, dass dieser eine bemerkenswert lange Renngeschichte hatte.
Am 8. Juni 1969 stand Peter Behnke beim ADAC-Flugplatzrennen Schwenningen erstmals mit FIN Nummer 8 am Start – und gewann. Zum Jahresende verkaufte der Münchner an den ambitionierten Fahrer Georg Moritz aus dem schwäbischen Schornbach. Er pilotierte den Condor bis Ende der Saison 1975 auf Rennstrecken, bei Flugplatzrennen und am Berg, insgesamt bei 40 Rennen. Am 6. August 1972 stand der Porsche-Condor mit seinem damaligen Besitzer und Fahrer Georg Moritz erstmals bei einem Interserie-Rennen am Start, auf dem Norisring – im Rennen mit den übermächtigen Porsche 917 und den Hubraum-Giganten McLaren M8. Zahlreiche weitere Interserie-Läufe auf dem Hockenheimring und in Mainz-Finthen folgten.
Rechtzeitig zur Saison 1976 kaufte Peter „Pit“ Haenger den Porsche-Condor und fuhr bis Ende 1980 weitere 28 Rennen, hauptsächlich am Berg. Doch damit nicht genug. Von 1988 an fuhr Dr. Reinhard Jakobi den Sportprototypen bis 1992 im Steigenberger Supersports Cup, in 23 internationalen Rennen. Erst danach wurde der Wagen umfangreich restauriert – nach insgesamt 87 Rennen.
Möglich machte diesen historischen Einsatz bei der Auerberg Klassik die Solitude GmbH (www.solitude-gmbh.de) im Rahmen eines Projektes „Fahrzeuge mit Geschichte“. Die Kommunikationsagentur bringt im Kundenauftrag geschichtsträchtige Fahrzeuge unter Einbindung von Zeitzeugen auf historische Schauplätze zurück.
(Text und Foto: Tobias Aichele – Solitude GmbH)